Junge Tischler:innen stehen mit Urkunden und Auszeichnungen vor dem Philipp Soldan Forum, lächelnd nach der Freisprechung.

Mehr als Maßarbeit: Junggesellen im Tischlerhandwerk feiern erfolgreichen Abschluss

Freisprechungsfeier in Frankenberg: 23 neue Tischlerinnen und Tischler sowie sechs Holzmechaniker erhalten ihre Gesellenbriefe – mit viel Kreativität, Stolz und handwerklichem Können.

 
Frankenberg. Mit einer feierlichen Freisprechung im Philipp-Soldan-Forum wurden am Dienstagabend 23 neue Gesellinnen und Gesellen des Tischlerhandwerks sowie sechs frisch ausgebildete Holzmechaniker offiziell in den Berufsstand entlassen. Die Tischler-Innung Waldeck-Frankenberg ehrte ihren Nachwuchs nicht nur mit Gesellenbriefen, sondern auch mit anerkennenden Worten, Preisen und Auszeichnungen für besondere Leistungen.
 
„Ich spreche Sie hiermit feierlich frei und heiße Sie in der Gemeinschaft der Tischlerinnen und Tischler willkommen“, verkündete Kai Bressler, stellvertretender Obermeister der Innung, in seiner Ansprache. Mit dabei waren Kreishandwerksmeister Ulrich Mütze, der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Kai Bremmer, sowie der neue Vorsitzende des Prüfungsausschusses Lukas Heiser – ebenso wie zahlreiche Ausbilder, Berufsschullehrer, Familienangehörige und Freunde.
 
Tischlerhandwerk zwischen Tradition und Zukunft
Bressler betonte in seiner Rede, dass das Tischlerhandwerk weit über reine Technik hinausgehe: „Es ist Gestaltung, Verantwortung für Materialien, und ein Beitrag zur Baukultur – damit auch zur Lebensqualität.“ Die Ausbildung vermittle nicht nur Fachkenntnisse, sondern auch Werte wie Genauigkeit, Teamarbeit und Respekt vor dem Werkstoff.
 
Sein Dank galt den Ausbildungsbetrieben, den Lehrkräften der Hans-Viessmann-Schule und des Beruflichen Schulzentrums Bad Arolsen, den Prüfungsausschüssen – und nicht zuletzt den Familien. Auch die Sparkasse Waldeck-Frankenberg wurde für ihre finanzielle Unterstützung gewürdigt.
 
Ausgezeichnete Gesellenstücke – und starke Leistungen
Besonderes Augenmerk galt den ausgestellten Gesellenstücken, die Vielfalt, Kreativität und handwerkliche Qualität eindrucksvoll unter Beweis stellten. Einen Doppelsieg feierte Finn Louis Gücker aus Battenberg (Ausbildungsbetrieb: Schmitt & Marburger GmbH). Mit seinem elegant gestalteten Barschrank aus geölter Esche sicherte er sich sowohl den ersten Platz der Deutschen Meisterschaften auf Innungsebene als auch den Sieg im Wettbewerb „Die Gute Form“.
 
Den zweiten Platz auf Innungsebene belegte Johannes Richard Mattis Wagener (Hans-Jürgen Becker, Bad Arolsen) mit einer Vitrine aus Kirschbaum. Den dritten Platz errang Felix Hugo Schneid (Christian Bock, Bad Wildungen) mit einem Hängeschrank aus geölter und gewachster Esche. Schneid wurde zudem Zweiter im Wettbewerb „Die Gute Form“, während Sophie Dersch von Finger-Holzbau in Frankenberg mit einem fein gearbeiteten Möbelstück den dritten Platz in der Gestaltungskategorie belegte.
 
Der Prüfungsausschuss zeigte sich beeindruckt von der handwerklichen Qualität: „In jedem Gesellenstück steckt nicht nur Technik, sondern auch Herzblut, gestalterisches Feingefühl und eine persönliche Handschrift.“
 
Junge Talente auf Erfolgskurs
Mit der Freisprechung gehen die jungen Tischlerinnen und Tischler nun offiziell in den nächsten Abschnitt ihres Berufslebens. Ob im Betrieb, auf der Meisterschule oder im weiterführenden Designstudium – ihr Fundament ist gelegt. Die Innung zeigte sich überzeugt: „Diese jungen Fachkräfte sind Botschafter für ein zukunftsfähiges Handwerk, das Tradition mit Innovation verbindet.“
 
Foto:
Insgesamt 23 frischgebackene Junggesellen im Tischlerhandwerk sowie sechs neue Holzmechaniker erhielten in Frankenberg ihre Gesellenbriefe. Das Bild zeigt sie zusammen mit ihren Ausbildern, den Mitgliedern des Prüfungsausschusses und Ehrengästen. © Fotos: Gerhard Meiser

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