Die zweite Chance

Zurück in den Arbeitsmarkt durch Berufliche Neuorientierung

 
Berufliche Perspektiven durch Lehrgang „Plan B“

Ob Unfall oder Krankheit – die Gründe für eine berufliche Neuorientierung sind vielfältig. Gesundheitliche Einschränkungen bedrohen oft das Arbeitsverhältnis. „Doch dies kann auch eine Chance sein, wenn die Betroffenen frühzeitig Kontakt mit uns aufnehmen“, weiß Armin Honisch. Er ist für das Qualifizierungsmanagement beim Berufsförderungswerk des Handwerks (BFH) verantwortlich. „Wir helfen Betroffenen dabei, mittelfristig wieder eine feste Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt zu finden“, so Honisch weiter.

Neuorientierung aus gesundheitlichen Gründen

„Ich war gesundheitlich sehr angeschlagen, mein Akku war leer. Mein Leben war geprägt von Erschöpfung, Schlafmangel und Stress. In der medizinischen Rehabilitation habe ich erstmals von den Möglichkeiten einer beruflichen Neuorientierung erfahren und dann direkt Kontakt mit der Deutschen Rentenversicherung aufgenommen“, berichtet Katrin Nies aus Bad Arolsen. Über lange Jahre hinweg hat sie den Beruf der Fleischereifachverkäuferin ausgeübt, bis sie gesundheitlich gezwungen war, sich neu zu orientieren. „Anfangs hatte ich keine Vorstellung, wie eine solche Neuorientierung überhaupt aussehen könnte“, erklärt Nies die damals schwierige Situation.

„Wichtig ist es, den Betroffenen im Erstgespräch ausreichend Raum zu geben, ihre oftmals schwierige berufliche Situation ausführlich zu schildern“, führt Honisch aus. „So ist es möglich, gemeinsam eine entsprechende Perspektive zu erarbeiten“, so Honisch weiter. „Durch das Gespräch beim BFH habe ich vom Lehrgang „Plan B“ erfahren und war direkt neugierig“, schildert Nies.

Eigens für diese schwierigen beruflichen Situationen wurde, in Kooperation mit der Deutschen Rentenversicherung Bund, der Lehrgang „Plan B“ beim BFH konzipiert. Das Team aus Dipl.- Sozialpädagogin Tanja Falcone, Dipl. Psychologin Sabine Reichhold und Dipl. Ökonomin Christine Depmeier-Luft unterstützt Rehabilitanden bei ihrer persönlichen und gesundheitlichen Stabilisierung und steht ihnen beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zur Seite.

Positive Erfahrungsberichte

„Der Lehrgang „Plan B“ hat mir neue Möglichkeiten eröffnet und ich bin sehr froh, dass ich mich für diesen Weg entschieden habe. Das Team von „Plan B“ hat mich ausgezeichnet durch die berufliche Neuorientierung begleitet und mich zusätzlich physisch und psychisch stabilisiert“, führt Nies freudestrahlend aus. Seit Anfang März arbeitet Katrin Nies nun bei Elektro-Schmitz in Korbach und managt dort den Büroalltag. „Das Team von „Plan B“ hat mich inhaltlich ausgezeichnet vorbereitet, sodass ich mich dieser Herausforderung gewachsen fühlte. Der Firma Elektro-Schmitz danke ich sehr, dass sie mir diese Chance ermöglicht hat“, berichtet Nies voller Stolz. Die Auffrischung der Grundlagenkenntnisse ist eine zentrale Aufgabe der Diplom-Ökonomin Christine Depmeier-Luft im Rahmen des Lehrgangs „Plan B“. Im Kommunikations- und Bewerbungstraining unterstützt Depmeier-Luft die Teilnehmer bei der Vorbereitung auf Bewerbungsgespräche. „Durch optimale Gesprächsvorbereitung schaffen wir gute Voraussetzungen für ein erfolgreiches Bewerbungsgespräch“, führt Depmeier-Luft aus.

Betriebliche Netzwerkarbeit

„Die Zusammenarbeit mit dem BFH ist geprägt von einem großen Vertrauensverhältnis. Es ist ein offener und ehrlicher Umgang untereinander, dies ist für uns eine Grundvoraussetzung“, stellt Dieter Fisseler klar, einer von drei Geschäftsführern der Elektro-Schmitz GmbH. „Grundsätzlich zeigt jedoch ausschließlich die Praxis, ob beide Seiten zueinander passen. Wir geben gerne die Chance dazu“, bekräftigt Fisseler weiter.

Individuelle Qualifizierung und Begleitung

„Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer von „Plan B“ werden individuell begleitet und erhalten eine auf sie zugeschnittene Qualifizierung und Betreuung“, berichtet Falcone. Sie profitieren von der langjährigen Erfahrung des Teams von „Plan B“ und den guten Kontakten zum regionalen Arbeitsmarkt. In den Werkstätten des BFH haben sie weiterhin die Möglichkeit, sich auszuprobieren und neue Erfahrungen zu sammeln.

So gelingt der Wiedereinstieg

„Wir freuen uns, dass wir mit „Plan B“ bereits sehr vielen Rehabilitanden helfen konnten. Im gerade beendeten Lehrgang haben wir eine 100%-Quote erreicht, d.h. jeder Teilnehmer ist nach dem Lehrgang direkt in den ersten Arbeitsmarkt eingemündet“, sagt Maria Djambazov, Abteilungsleiterin des BFH. „Gemeinsam können wir berufliche Perspektiven erarbeiten und die Betroffenen können, im Idealfall, in der Region bleiben und vorhandene Möglichkeiten nutzen“, so Djambazov weiter.

„Mit „Plan B“ habe ich genau die richtige Entscheidung getroffen. Ich war finanziell durch die Deutsche Rentenversicherung abgesichert, habe wieder Wertschätzung und Selbstbewusstsein erhalten und kann nur jedem, der in einer ähnlichen Situation ist, anraten, sich vom BFH informieren zu lassen“, spricht Nies Betroffenen Mut zu.

Möchten Sie auch von uns begleitet werden?

Ansprechpartner beim Berufsförderungswerk des Handwerks: Armin Honisch, Tel.: (05631) 9535-164, honisch@bfh-korbach.de



Bild v.l.: Jochen Schmidt, Dieter Fisseler (beide GF Elektro-Schmitz), Katrin Nies (Rehabilitandin), Christine Depmeier-Luft, Tanja Falcone, Sabine Reichhold (Team Plan B), Maria Djambazov (Abteilungsleitung BFH)

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