Neustart statt Karriereende

Berufliche Neuorientierung

 
Lehrgang „Plan B“ eröffnet Rehabilitanden berufliche Perspektiven
 
Krank durch Arbeit: Was früher rasch das Aus einer Karriere bzw. eines Arbeitslebens bedeutet hat, ist für Unternehmen und Angestellte heute die Chance auf einen Neuanfang.
 
Neuorientierung aus gesundheitlichen Gründen
 
„Es sind oft krankheitsbedingte Gründe, die eine berufliche Neuorientierung nötig machen. Diese können körperlicher oder auch psychischer Natur sein, oft auch Beides“, weiß Armin Honisch. Er ist beim Berufsförderungswerk des Handwerks (BFH) für das Qualifizierungsmanagement verantwortlich. Also dafür, mit Betroffenen einen Weg zu finden, der möglichst mittelfristig wieder in eine feste Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt führt.
Speziell für diese Situation hat das BFH in Kooperation mit der Deutschen Rentenversicherung Bund den Lehrgang „Plan B“ entwickelt. Mit „Plan B“ unterstützt das Team um Sozialpädagogin Tanja Falcone und Dipl. Psychologin Sabine Reichhold Rehabilitanden bei ihrer persönlichen und gesundheitlichen Stabilisierung und steht ihnen beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zur Seite. Die psychosoziale Begleitung nimmt hierbei eine zentrale Aufgabe ein. Komplettiert wird der Lehrgang durch den Therapiehund Mailo, er ist der „Wohlfühlmanager“.
 
Neue Perspektiven erarbeiten
 
„Es gibt immer häufiger Menschen, die in ihren Berufen aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten können“, sagt Honisch, der Betriebe und Beschäftigte in der ganzen Region berät. Dann gelte es, neue Perspektiven zu erarbeiten.
Auch Heike Schelz war nach ihrer langen Tätigkeit im Krankenpflege- und Betreuungsbereich an einem solchen Punkt angekommen. „Durch „Plan B“ habe ich neuen Mut erhalten, konnte endlich wieder lachen und hatte keine Existenzängste mehr“, berichtet Heike Schelz. „Das Team des BFH ist einfach klasse. Meine Tagesstruktur wurde gefestigt und ich konnte mich ausprobieren“, fährt Heike Schelz fort. Heute arbeitet Schelz im Einzelhandel bei Schreibwaren Flemming in Korbach. „Durch „Plan B“ wurden meine vorhandenen PC-Kenntnisse aufgefrischt und weiter verfestigt, auch wenn der Schritt in das neue Arbeitsumfeld schon ein Wagnis war“, erklärt Heike Schelz. „Das Team von „Plan B“ war jedoch jederzeit für mich da und hat mich begleitet und unterstützt“, betont Heike Schelz.
 
Individuelle Qualifizierung und Begleitung
 
„Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekommen eine speziell auf sie zugeschnittene Qualifizierung und Begleitung“, berichtet Falcone. Sie profitieren von der langjährigen Erfahrung des Teams von „Plan B“ und den guten Kontakten zum regionalen Arbeitsmarkt. In den Werkstätten des BFH haben sie weiterhin die Möglichkeit sich auszuprobieren und neue Erfahrungen zu sammeln.
„Für die Kostenträger des Lehrgangs ist ein Mensch in diesem Alter auch lieber ein Beitragszahler, als ein Empfänger“, argumentiert Honisch und hofft, dass sich noch weitere Kostenträger dem Beispiel der Deutschen Rentenversicherung Bund anschließen werden.
 
So gelingt der Wiedereinstieg
 
„Generell ist es wichtig und ratsam, so schnell wie möglich auf uns zuzukommen“, sagt Maria Djambazov, Abteilungsleiterin des BFH. Dann nämlich könne der oder die Betroffene im Idealfall früh alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nutzen, aber auf jeden Fall in der Region bleiben und vor Ort eine neue berufliche Perspektive aufbauen.
Eines sagen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer übereinstimmend: „Es hat sich gelohnt, sich für diesen Weg entschieden zu haben. Man ist nicht alleine mit seiner Situation und es fühlt sich gut an, einen neuen beruflichen Weg zu gehen, finanziell abgesichert durch den Kostenträger. Wir können allen Rehabilitanden in einer ähnlichen Situation nur raten, so früh wie möglich Kontakt mit dem BFH aufzunehmen.“
 
Ansprechpartner beim Berufsförderungswerk des Handwerks ist Maria Djambazov, Tel.: 05631 9535-171, djambazov@bfh-korbach.de.
 
 
Bild: Heike Schelz (Mitte) mit dem Team von „Plan B“ Armin Honisch, Tanja Falcone, Heide-Rose Barbe und Maria Djambazov.

Zurück