„In Freundschaft verbunden“ seit 25 Jahren
Waldecker Handwerkssenioren feiern Jubiläum – Mitglieder aus vielen Gewerken vereint
Korbach-Meineringhausen – „In Freundschaft verbunden“ lautet das Leitbild der Waldecker Handwerkssenioren: Aus verschiedenen Gewerken kommen sie zusammen und pflegen gemeinsam mit ihren Partnerinnen das gesellige Miteinander und Freundschaften. Seit 25 Jahren ist das so: In großer Runde feierten sie das Jubiläum.
Schreiner, Maler, Metallbauer und Dachdecker: Eine sechsköpfige Gruppe rief am 3. Dezember 1998 eine Gesprächsrunde ins Leben. Ganz wesentlich beteiligt war Ludwig Behlen, heute Ehrenvorsitzender, wie der neue Vorsitzende Fred Heckmann erklärte. Beim zweiten Treffen am 21. Januar 1999 waren aus den sechs Teilnehmern schon zwölf geworden, keinen Monat später 16. Mit den Jahren steigerte es sich auf mehr als 40 Personen, in der Spitze mal mehr als 70. An der Jubiläumsfeier mit Fotos aus 25 Jahren und gemeinsamen Mittagessen in der Walmehalle Meineringhausen nahmen rund 50 Gäste teil.
„Ich habe mir mal die Mühe gemacht und die gesamten Zusammenkünfte mit Fahrten, Grillfesten, Besichtigungen, Vorträgen, Vorträgen und Weihnachtsfeiern zusammengezählt und komme bis heute auf 210 in den 25 Jahren“, hielt Fred Heckmann fest. Er wünsche sich, dass der Wahlspruch „In Freundschaft verbunden“ verinnerlicht und nachrückenden Kollegen weitergegeben werde,
Das Handwerk befinde sich in einer schwierigen Lage, wie Bürgermeister Klaus Friedrich in seinem Grußwort schilderte. Auftragsmangel am Hochbau wirke sich aus; Bürokratie erschwere die Arbeit und Fachkräfte seien kaum zu finden. Teils verstärke sich das gegenseitig, die Krise drücke die Geburtenrate: „Zukunftspessimismus scheint ein wirksames Verhütungsmittel zu sein.“ Allgemein gelte: „50 Prozent der Wirtschaft sind Psychologie.“ Er freue sich, zum Jubiläum gratulieren zu können: Die Handwerkssenioren pflegten nicht nur traditionelle Werte und Erinnerung, sondern trügen auch Freude im Herzen.
Eine Verjüngungskur beobachtete Kreishandwerksmeister Ulrich Mütze, die Handwerkssenioren kriegen stets neue Mitglieder: „Da steht dem 50-Jährigen nichts entgegen.“ Er nutzte die Gelegenheit, um sich zu bedanken: „Wir haben hier Persönlichkeiten, die unser Handwerk in Waldeck-Frankenberg geprägt haben, beruflich und im Ehrenamt.“ Dabei hätten sie Selbstbewusstsein und Bodenständigkeit verbunden. Da schloss sich Johannes Schwarz vom Vorstand der Handwerkskammer Kassel an und hob hervor, wie Handwerker Probleme lösten, statt zu klagen
Dass das Jubiläum gefeiert wird, zeige, dass die Gründer mit ihrer Idee richtig lagen, Schwarz: „Die Gruppe ist einmalig in unserem Kammerbezirk.“ Das Arbeitsleben lasse wenig Zeit für solche Treffen. Doch gesellschaftliches Engagement sei Tradition im Handwerk: „Gäbe es mehr solcher Aktivitäten: Wir bräuchten kein Ministerium, dass sich um die Einsamkeit der Menschen kümmert.“
Text und Foto: Wilhelm Figge, WLZ.