Handwerker werden im Notfall zu Ersthelfern

Wissen alle zwei Jahre auffrischen

Korbach und Frankenberg. An die 250 Handwerksbetriebe aus dem gesamten Landkreis beteiligten sich an den Erste-Hilfe-Schulungen der Kreishandwerkerschaft Waldeck-Frankenberg. Nach zweijähriger Corona-Pause starteten Mitte Februar bis Anfang März die Schulungen mit dem langjährigen Referenten Thomas Nolte vom Deutschen Roten Kreuz.

Zusätzliche Unterstützung erhielt die Kreishandwerkerschaft durch Erwin Richhardt. Er ist Geschäftsführer von Erste Hilfe Hessen. In der Niederlassung Frankenberg wurden ebenfalls Kurse für Betriebe aus dem Raum Allendorf (Eder), Battenberg (Eder) und Frankenberg (Eder) durchgeführt.

Betriebsinhaber sind nach dem Arbeitsschutzgesetz und der „Berufsgenossenschaftlichen Vorschrift für Sicherheit und Arbeit bei der Gesundheit“ verpflichtet, Ersthelfer auszubilden und zu beschäftigen.

Bei mehr als 20 Mitarbeitern reicht ein Ersthelfer im Unternehmen nicht mehr aus. Die vorgeschriebene Zahl erhöht sich dann je nach Branche unterschiedlich:

Gehört ein Unternehmen zur Verwaltungs- und Handelsbranche, müssen fünf Prozent der anwesenden Mitarbeiter als betriebliche Ersthelfer qualifiziert sein.

Gehört ein Unternehmen zu den „sonstigen Betrieben“, wie zum Beispiel Handwerk, Produktion oder Transportgewerbe, so sind es zehn Prozent der anwesenden Mitarbeiter.

Deshalb sollten Unternehmen, selbst wenn sie weniger als 20 Mitarbeiter beschäftigten, mehr als einen zum betrieblichen Ersthelfer ausbilden lassen. So ist gewährleistet, dass selbst bei Krankheit, Urlaub oder Außeneinsätzen die Vorgaben erfüllt bleiben. In manchen Unternehmen sind neben Ersthelfern auch Brandschutzbeauftragte verpflichtend.

„Die Corona-Pandemie hat zwar mittelbar deutliche Spuren im Unfallgeschehen hinterlassen. Es sind weniger Arbeitsunfälle 2020 und 2021 gemeldet worden. Doch die Bedeutung der Ersthelfer-Schulungen im Handwerk nimmt nicht ab. Auf den Notfall vorbereitet sein, ist nicht nur im Betrieb wichtig. Gebraucht werden die Notfallretter nicht nur für klassische Arbeitsunfälle. Auch plötzlich auftretende Krankheiten wie Kreislaufversagen, Zuckerschocks oder Herzinfarkte erfordern schnelles und korrektes Eingreifen. Gut ausgebildete Ersthelfer können Leben retten!“, so Gerhard Brühl, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Waldeck-Frankenberg.

„Die Zahl von 250 Teilnehmern spricht für die Verantwortungsbereitschaft der Betriebe gegenüber ihren Mitarbeitern. Mit der Verstärkung durch Dozent Richhardt können wir die Kurse zukünftig nicht nur im Februar und März durchführen, sondern auch im Oktober und November. Hiermit bieten wir unseren Handwerksbetrieben einiges mehr an Flexibilität“, unterstreicht Brühl.

Die Kreishandwerkerschaft in Korbach gibt unter Telefon 05631 9535 100 Auskünfte zu Ersthelfer-Schulungen im Betrieb.

 

Unser Bild zeigt die Teilnehmer vom Lehrbauhof Korbach mit Schulungsleiter Erwin Richhardt (rechts hinten) und Ausbilder im Lehrbauhof Christoph Karl (links hinten).

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