Förderperiode für Probierwerkstätten für weitere zwei Jahre verlängert

Trotz oder gerade wegen Corona liegen die Probierwerkstätten im Berufsbildungszentrum Korbach (BBZ) der Kreishandwerkerschaft Waldeck-Frankenberg weiterhin im Trend und die Nachfrage ist groß.

Finanziert wird die Probierwerkstatt durch die Agentur für Arbeit, den Landkreis Waldeck-Frankenberg sowie die Kreishandwerkerschaft.

Die Probierwerkstätten sind in ihrer Vielfalt in Hessen eine einzigartige Berufsorientierungsmaßnahme. Schülerinnen und Schüler bekommen 12 verschiedene Ausbildungsbereiche zur Auswahl gestellt.

Baugewerbe- Stufenausbildung: Maurer/-in, Straßenbauer/-in, Fliesenleger/-in, Zimmerer/-in. Kfz-Mechatroniker/-in, Metallbauer/-in, Technische/-r Systemplaner/-in, Tischler/-in, Elektroniker/-in Fachrichtung Energie-und Gebäudetechnik, Friseur/-in; Goldschmied/-in, Maler/-in und Lackierer/-in.

Die Schülerinnen und Schüler kommen an mehreren Tagen in das Berufsbildungszentrum der Kreishandwerkerschaft Waldeck-Frankenberg um verschiedene Berufe kennenzulernen.

Immer mehr Mädchen probieren sich in den sogenannten Männerberufen wie Metall-, KFZ- Holz-und Bauberufen aus, im Berufszweig Maler/-in und Lackierer/-in sind die Mädchen sogar in der Überzahl.


Die Digitalisierung ist auch in den Probierwerkstätten angekommen. So wurde insbesondere das Angebot CAD-Zeichnen neu hinzugenommen und kommt bei den Schülerinnen und Schülern der Realschulen und Gymnasien sehr gut an. Weiterhin sind bereits für einen Probierwerkstattbesuch ein Lackiersimulator für die Malerwerkstatt und virtueller Rundgang durch das gesamte Berufsbildungszentrum in Planung. In der Elektrowerkstatt soll die Netzwerktechnik zu dem jetzigen Angebot Wechselschaltung mit Steckdose hinzukommen. In der Tischlerwerkstatt können sich Schülerinnen und Schüler ihr persönliches Namensschild an einer vollautomatisierten CNC-Fräsmaschine selbst anfertigen.

Die Probierwerkstatt geht bei der Berufsorientierung zudem neue Wege. Um Schülerinnen und Schüler für eine handwerkliche Ausbildung zu motivieren, wurden in Zusammenarbeit mit einer Agentur zu zehn spannenden Ausbildungsberufen Filme für sogenannte Virtual Reality (VR)-Brillen produziert.

Die VR-Filme dienen zum einen für Ausbildungsmessen und dazu diese in den kontaktarmen Corona-Zeiten im Berufsorientierungsunterricht einzusetzen.

Die Möglichkeit einer sinnvollen Berufsorientierung ist enorm wichtig und durch die praktische Auseinandersetzung in der Probierwerkstatt gegeben. Dies haben auch die Schulen im Landkreis Waldeck-Frankenberg erkannt, so beteiligen sich mittlerweile jährlich 24 Schulen mit rund 1600 Schülerinnen und Schülern, von der Schule für Lernhilfen bis hin zum Gymnasium, regelmäßig an diesem Angebot.

Die Bewilligungsbescheide für die neue Förderperiode 2021 und 2022 wurden von Bernd Wilke (Operativer Geschäftsführer der Arbeitsagentur Korbach) und Landrat Dr. Reinhard Kubat für den Landkreis Waldeck-Frankenberg an den Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Waldeck-Frankenberg, Gerhard Brühl übergeben.

„Wir ergänzen mit der Probierwerkstatt die berufliche Orientierung und Beratung durch unsere Berufsberater. Das praktische Ausprobieren verschiedener Berufe zu Beginn der Berufswahlphase ist dabei eine gute Hilfe. Die Förderung durch die Bundesagentur ist eine sinnvolle Investition in die berufliche Zukunft zukünftiger Auszubildender,“ unterstreicht Bernd Wilke.

Gerhard Brühl: „Dieses Angebot ist in seiner Form und seinem Umfang einzigartig in ganz Hessen. Durch die Vielseitigkeit kann sich jede Schülerin und jeder Schüler auf dieses Angebot einlassen und durch die Fertigstellung eines praktischen Projektes erkennen, ob für Sie im gewerblich-technisches Bereich die eigene Zukunft liegt.“

Landrat Dr. Reinhard Kubat sieht in der Probierwerkstatt gerade in der schwierigen Pandemiezeit ein wichtiges Angebot. Hier können junge Menschen, die sich mit dem digitalen Unterrichtsformat vielleicht etwas schwertun, ihre handwerklichen Fähigkeiten erproben. Sie werden in diesen Fähigkeiten bestätigt und merken, dass sie als Handwerker eine gute Chance im Berufsleben haben. „Die Probierwerkstatt ist eine Win-Win-Situation für beide Beteiligten: für die Handwerksbetriebe, die dringend Nachwuchs suchen, und für junge Menschen, die am Ende ihrer Schulzeit Ausschau halten nach einer Ausbildungsstelle. Wer sich im praktischen Arbeiten schon einmal bewährt hat, weiß sicher, dass eine solche handwerkliche Orientierung das Richtige ist.“

Die Kreishandwerkerschaft mit ihren Partnern hofft, dass trotz Corona nach den Osterferien mit den Probierwerkstätten gestartet werden kann.

Ansprechpartner für die Probierwerkstätten bei der Kreishandwerkerschaft ist Hans-Peter Marks, Telefon: 05631/9535181, E-Mail: marks@khkb.de.

 

Foto:

In der Tischlerwerkstatt des Berufsförderungswerks Korbach von links:

Bernd Wilke (Operativer Geschäftsführer Agentur für Arbeit), Dr. Reinhard Kubat (Landrat Waldeck-Frankenberg), Jonas Bolte und Patrick Lauer (beide 3. Ausbildungsjahr zum Tischler), Sina Joost (1. Ausbildungsjahr zur Fachpraktikerin Holzbearbeitung), Heide-Rose Barbe vom Berufsförderungswerk des Handwerks und Gerhard Brühl (Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Waldeck-Frankenberg).

 

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