Das Bild zeigt die Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister und Betriebsinhaberinnen und Betriebsinhaber, die beim Festabend des Handwerks im Maritim Hotel Bad Wildungen geehrt wurden. Die Geehrten stehen nebeneinander in einem festlich dekorierten Saal

Ein Leben für das Handwerk: Meister feiern über 5600 Jahre Erfahrung und Tradition

Ein Blick auf Tradition, Herausforderungen und Zukunft

 
Ein Abend im Zeichen der Handwerkskunst und Meistertradition
 

Bad Wildungen – Im festlich dekorierten Saal des Maritim-Hotels in Bad Wildungen kamen Handwerksmeister und Betriebe aus zwölf verschiedenen Gewerken zusammen, um ein beispielloses Jubiläum zu feiern: 5615 Jahre Einsatz, Wissen und Erfahrung, die die Region bereichert haben. Begleitet von den Klängen des Projektchors „Reine Männersache“ aus dem Edertal unter Leitung von Horst-Werner Bremmer genossen 160 Gäste einen Abend voller Stolz, Tradition und Zukunftsvisionen.

Die lange Liste der Jubilare spiegelt eine beeindruckende Bandbreite an handwerklichen Errungenschaften wider. Über Jahrzehnte hinweg haben diese Betriebe Lehrlinge ausgebildet, Arbeitsplätze geschaffen und mit ihrem Engagement das Vertrauen ihrer Kundschaft gewonnen. Diese Urkunden stehen nicht nur für jahrelange Betriebszugehörigkeit, sondern für das Herzstück des deutschen Mittelstands: das Handwerk, das mit jedem Jahr und jeder Generation wächst und sich fortentwickelt.

Das Handwerk als Rückgrat der Gesellschaft

„Das Handwerk ist das Rückgrat unserer Gesellschaft,“ eröffnete Kreishandwerksmeister Ulrich Mütze aus Frankenberg seine Rede. Mit sichtbarem Respekt und Anerkennung hob er hervor, dass jeder Betrieb und jeder Meister eine jahrzehntelange Tradition pflege, die von Generation zu Generation weitergegeben werde. „Jeder der heute Abend Geehrten verkörpert eine eigene Erfolgsgeschichte – und die all jener, die ihnen einst ihr Wissen und Können vermittelt haben. Von den ersten Lehrjahren bis zur Meisterprüfung ist dieser Weg geprägt von Hingabe, Kreativität und dem Streben nach Perfektion.“

Diese Worte trafen den Kern: Die langjährigen Handwerksmeister und Betriebsinhaber wissen, dass sie nur durch ihre harte Arbeit und ihr Durchhaltevermögen dorthin gekommen sind, wo sie heute stehen. Die Urkunden sind daher nicht nur Dokumente, sondern Symbole für Lebenswege voller Einsatz und ein Vermächtnis für kommende Generationen.

Zwischen Tradition und modernen Herausforderungen

Doch während das Handwerk auf eine stolze Vergangenheit zurückblickt, ist der Weg in die Zukunft voller Herausforderungen. Ulrich Mütze machte auf die sich wandelnden Anforderungen aufmerksam: „Das Handwerk steht, wie viele andere Branchen auch, an einem Wendepunkt. Neue Technologien, der Fachkräftemangel und die Frage der Nachhaltigkeit stellen uns vor neue Aufgaben. Gleichzeitig müssen wir die traditionellen Werte bewahren und uns gegenüber dem Neuen öffnen.“

In diesem Spannungsfeld zwischen Tradition und Fortschritt rief er die Anwesenden auf, den Austausch untereinander zu intensivieren. „Nur gemeinsam können wir das Handwerk weiter voranbringen. Wenn wir uns vernetzen und voneinander lernen, entstehen Lösungen, die uns stärken – und die Zukunft des Handwerks sichern.“

Lebensleistung und Zukunftssorgen

Auch Johannes Schwarz, Vorstandsmitglied der Handwerkskammer Kassel, fand eindrucksvolle Worte für die Bedeutung der Handwerksbetriebe in der Region. „Diese Betriebe sind häufig Familienunternehmen, die über Generationen hinweg Arbeitsplätze schaffen und erhalten. Doch heute steht der Traum vom eigenen Betrieb vor vielen Hindernissen. Die hohe Bürokratielast schreckt junge Menschen ab, und die Inflation drückt auf die Nachfrage. Fördermittel, die oft unzuverlässig und in der Praxis wenig hilfreich sind, verstärken die Unsicherheit.“

Dabei sind die Werte, die das Handwerk ausmachen, unverzichtbar: Mut, Disziplin und ein großes Maß an Verantwortungsbewusstsein, das sich weit über einen normalen Acht-Stunden-Tag hinaus erstrecken kann. Schwarz hob hervor, wie viel Einsatz notwendig ist, um ein Handwerksunternehmen nicht nur zu gründen, sondern auch durch Krisen hindurch zu führen.

"Gott schütze das ehrbare Handwerk"

Wildungens Bürgermeister Ralf Gutheil unterstrich die Bedeutung des Handwerks für die Gesellschaft: „Qualitätsbewusstsein, handwerkliches Können, traditionelles Handeln und zukunftsorientiertes Denken sind die Säulen, auf denen das Handwerk ruht. Ohne diese Betriebe und ihre Meister wäre unser Wohlstand nicht denkbar.“ Er warnte jedoch davor, in Zeiten von Work-Life-Balance das Wertesystem des Handwerks zu vernachlässigen: „Wohlstand entsteht durch Fleiß und Arbeit. Mit traditionellem Handwerksgruß wünsche ich daher: ,Gott schütze das ehrbare Handwerk‘.“

Ein herzlicher Applaus folgte dieser Ansprache, denn sie sprach vielen Anwesenden aus der Seele. Die Meister und Betriebe, die an diesem Abend geehrt wurden, wissen, dass sie nicht nur für ihre Betriebe, sondern für das Wohl der gesamten Region arbeiten – oft mit einer Leidenschaft, die nicht in Stunden messbar ist.

Dieser Abend im Maritim-Hotel war eine Hommage an all jene, die das Handwerk mit Herzblut, Verstand und Vision in die Zukunft führen – und ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie bedeutsam das Handwerk für die Gemeinschaft ist.

– Geehrt wurden beim Festabend des Handwerks in Bad Wildungen:

Bäcker-Innung: 40-jähriges Meisterjubiläum: Uwe Metz (Grüsen), Renate Oehl (Frankenau) und Harald Plener (Bad Arolsen). 50-jähriges Meisterjubiläum: Gerhard Tent (Korbach). 60-jähriges Meisterjubiläum: Karl Gerhardt (Diemelsee), Karl Glöser (Hatzfeld) und Hermann Schumann (Usseln). 75-jähriges Betriebsjubiläum: Schumann (Bergheim).

Innung für das Bauhandwerk: 40-jähriges Meisterjubiläum: Walter Henkel (Rennertehausen). 50-jähriges Meisterjubiläum: Dieter Pelz (Korbach). 50-jähriges Betriebsjubiläum: Wilhelm Bracht (Diemelstadt). 75-jähriges Betriebsjubiläum: Dezimbalka (Waldeck) und Vackiner (Gemünden).

Elektro-Innung: 25-jähriges Meisterjubiläum: Wolfgang Feilcke (Allendorf), Dirk Henkel (Frankenberg), Andreas Blum und Wolfgang Stephan Blum (beide Külte). 40-jähriges Meisterjubiläum: Wolfgang Blum (Külte) und Heinrich Mengel (Rosenthal). 50-jähriges Meisterjubiläum: Hans Schilling (Burgwald). 60-jähriges Meisterjubiläum: Wilfried Bock (Frankenberg) und Karl Dersch (Rosenthal). 75-jähriges Betriebsjubiläum: Glöser Team (Hatzfeld).

Fleischer-Innung: 25-jähriges Meisterjubiläum: Andre Knorr und Jürgen Tent (beide Korbach). 40-jähriges Meisterjubiläum: Alfons Emde, Karl-Wilhelm Hartwig (beide Korbach) und Andreas Kappel (Lichtenfels). 70-jähriges Meisterjubiläum: Karl Becker (Diemelsee). 100-jähriges Betriebsjubiläum: Günther Fritz (Mengeringhausen).

Friseur-Innung: 25-jähriges Meisterjubiläum: Gitta Petreski (Reinhardshausen). 60-jähriges Meisterjubiläum: Karl-Heinz Jungermann (Edertal) und Kurt Pilger (Frankenau).

Fachinnung Sanitär-Heizung-Klima: 25-jähriges Meisterjubiläum: Fredi Engels (Bad Wildungen), Reinhard Götte (Elleringhausen), Ralf Hesse (Frankenberg) und Markus Heinemann (Diemelstadt). 40-jähriges Meisterjubiläum: Egbert Kann (Geismar), Michael Schmidt (Lichtenfels), Jürgen Weste (Bad Wildungen) und Reinhard Götte (Elleringhausen). 60-jähriges Meisterjubiläum: Georg Irle jun. (Hatzfeld). 25-jähriges Betriebsjubiläum: Heinemann Bäder (Diemelstadt), Paul & Goos (Bad Wildungen). 75-jähriges Betriebsjubiläum: Röwekamp, Wilhelm Emde (beide Korbach) und Peer Starost (Wrexen). Innung des Kfz-Handwerks: 25-jähriges Meisterjubiläum: Andreas Klingelhöfer (Willingen), Holger Röß (Ernsthausen) und Bodo Krantz (Diemelstadt). 40-jähriges Meisterjubiläum: Werner Albus-Marc (Bad Wildungen), Dieter Illian (Bad Arolsen) und Arno Schneider (Hatzfeld). 50-jähriges Meisterjubiläum: Heinrich Landau (Löhlbach) und Helmut Sauer (Frankenberg). 25-jähriges Betriebsjubiläum: ABV Automobile (Frankenberg) und Andreas Klingelhöfer (Willingen). 75-jähriges Betriebsjubiläum: Röse (Bottendorf).

Maler- und Lackierer-Innung: 25-jähriges Meisterjubiläum: Dirk Haase, Arndt Schroth (beide Frankenberg), Bodo Langerzik (Korbach). 40-jähriges Meisterjubiläum: Erhard Laukel (Rosenthal). 50-jähriges Meisterjubiläum: Werner Scheffel (Frankenberg). 60-jähriges Meisterjubiläum: Christian Scheerer (Frankenau). 25-jähriges Betriebsjubiläum: Uwe Varlemann (Rhoden). 50-jähriges Betriebsjubiläum: Rath (Twiste) und Henkel (Reddighausen). 75-jähriges Betriebsjubiläum: Wilhelm Zarges (Vöhl). 100-jähriges Betriebsjubiläum: Fischhaupt (Vöhl).

Metall-Innung: 25-jähriges Betriebsjubiläum: Becker & Vogt (Frankenberg). 75-jähriges Betriebsjubiläum: Hensel (Bad Arolsen).

Tischler-Innung: 25-jähriges Meisterjubiläum: Jens Denhof (Vöhl), Michael Haubrich (Hillershausen), Matthias Heiser (Bad Wildungen), Markus Michel (Lütersheim) und Christian Wachs (Volkmarsen). 40-jähriges Meisterjubiläum: Walter Lerch (Rosenthal), Heinrich Noll jun. (Armsfeld), Dirk Schlömer (Flechtdorf) und Werner Strieder (Frohnhausen). 50-jähriges Meisterjubiläum: Fred Heckmann (Korbach), Hartmut Voigt (Waldeck) und Theo Zeides (Bad Arolsen). 60-jähriges Meisterjubiläum: Heinz Butterweck (Neerdar) und Werner Vallbracht (Meineringhausen). 75-jähriges Betriebsjubiläum: hewe fensterbau (Rhoden).

Dachdecker-Innung: 25-jähriges Meisterjubiläum: Jörg Bitterlich (Adorf). 70-jähriges Meisterjubiläum: Heinz Rausch (Twistetal). 75-jähriges Betriebsjubiläum: Heinrich Gerhard (Willingen) und Eckhard Schwickerath (Battenberg).

Zimmerer-Innung: 25-jähriges Meisterjubiläum: Mike Bredemeier (Odershausen). 40-jähriges Meisterjubiläum: Harald Ludwig (Rengershausen). 125-jähriges Betriebsjubiläum: Andreas Mitze (Vöhl).

© Foto: Barbara Liese WLZ

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