Karriere im Handwerk

Bachelor Professional - Meister im Tischlerhandwerk

Der 36-jährige Dirk Bönisch aus Willingen (Bömighausen) hat seine Meisterprüfung im Tischlerhandwerk bestanden. Vor gut 5 Jahren schulte der ehemalige Bankkaufmann und Vermögensberater im Berufsförderungswerk des Handwerks gGmbH der Kreishandwerkerschaft Waldeck-Frankenberg zum Tischler um. In 2018 erhielt er als Innungssieger seinen Gesellenbrief. Danach folgte die Meisterschule. Mit seinem Meisterstück „Woodstock Cabinet“ hat Dirk Bönisch sein Ziel erreicht. Er darf sich jetzt auch „Bachelor Professional“ nennen.

Diese Abschlussbezeichnung hat der Gesetzgeber zum 1. Januar 2020 eingeführt. Im Handwerk können Meister jetzt zusätzlich auch den Titel „Bachelor Professional“ angeben. Die neue Bezeichnung, die der Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung Ausdruck verleihen soll, kommt unterschiedlich bei den Handwerksmeistern an. Einige können sich absolut nicht vorstellen, den Titel zu nutzen, wie eine aktuelle Umfrage auf handwerk.com zeigt. Andere sehen in der neuen Bezeichnung eine echte Bereicherung.

Wie findet Dirk Bönisch die neue Titelbezeichnung? „Auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig, weil der Bachelor zu theoretisch klingt. Mit dem Meister hat man den praktischen Bezug zu seiner Arbeit, was man im Studium nicht hat. Allerdings bringen die neuen Begriffe die Chance, dass die Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Ausbildung in den Köpfen der Menschen ankommt.“

Ohne die Berücksichtigung von BAföG und Meister-BAföG fährt man mit einem Studium an einer öffentlichen Hochschule weiterhin wesentlich günstiger. Positiv ist, dass durch die Änderungen des Aufstiegs-BAföG zum August 2020 die Finanzierung des Meisters wesentlich attraktiver gemacht worden ist.

„Bachelor Professional“ hin oder her. Dirk Bönisch ist stolz, dass er seinen Meistertitel in der Tasche hat. „Neben der Arbeit und der Familie war es eine ganz schöne Herausforderung, die sich aber auf jeden Fall gelohnt hat. Ich gehe jetzt mit viel mehr Wissen und Selbstbewusstsein an meine Arbeit“, so Dirk Bönisch.

Dirk Bönisch ist Ausbilder in der Tischlerwerkstatt des Berufsförderungswerks des Handwerks gGmbH (BFH). Hier bildet er junge Menschen im Tischlerhandwerk aus. Auch eine Umschulung zum Tischler ist beim BFH in Korbach möglich. Weiterhin begleitet er junge Leute im Praktikum, die sich zunächst einmal einen Überblick über die Ausbildung im Tischlerhandwerk verschaffen möchten.

Darüber hinaus bietet das BFH unterschiedliche Maßnahmen an, wie die Berufsorientierung für Schülerinnen und Schüler und die Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen, auch für Rehabilitanden (BvB und BvB-Reha). Das Bildungsangebot des Berufsförderungswerks des Handwerks gGmbH in Korbach ist sehr vielfältig und mit dem professionellen Team aus Ausbildern und Sozialpädagogen kann auf jeden Einzelnen individuell eingegangen werden.

Informationen zu den Meistervorbereitungslehrgängen gibt es bei der Kreishandwerkerschaft Waldeck-Frankenberg, Christian-Paul-Str. 5 in Korbach, Tel.: 05631 9535 100, https://khkb.de/.

Bild: Dirk Bönisch mit seinem Meisterstück „Woodstock Cabinet“, ein halbhohes Sideboard in Leistenoptik aus Esche und Sipo-Mahagoni mit den Maßen L 1100mm; H 985mm;
T 450mm. Die vor- und zurückspringenden waagerechten "Leisten" aus teilweise gebürsteter Esche sollen an einen Holzstapel erinnern.

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