Tor zu einer Ausbildung aufgestoßen

Korbach – 19 Prüflinge sind angetreten, 16 von ihnen halten am Ende ihre Abschlüsse in der Hand: den Hauptschulabschluss, dessen qualifizierte Version (einschließlich Englisch-Prüfung) oder den Realschulabschluss. Das Berufsförderungswerk des Handwerks (BFH) in Korbach zeigt sich sehr zufrieden mit diesem Ergebnis der Prüfungskampagne 2021/22 für Menschen im Alter zwischen 16 und 26.

Eine intensive, individuelle Förderung für junge Erwachsene, um ihnen durch einen nachgeholten Schulabschluss den Weg in eine Ausbildung zu ebnen – darin besteht das Grundkonzept dieses Angebotes des BFH. Damit verknüpft ist eine vorbereitende berufliche Orientierung. Die jungen Leute nehmen dann entweder über ein halbes Jahr ganztägig an den Kursen und Seminaren teil, oder sie besuchen an zwei Tagen die Woche den Unterricht und erhalten parallel an ihren Bedarf angepasste Nachhilfe. „Die zweite Form kommt beispielsweise dem Alltag junger Mütter entgegen“, erklärt Conny Lieb, eine der Lehrkräfte der Kampagne.

Am Beginn jeder Kampagne steht ein Vorbereitungsunterricht, für den dieses Mal 35 junge Frauen und Männer angemeldet waren. Nicht allen gelingt der Sprung auf die nächste Stufe. Die Gründe dafür, dass sie den Abschluss im Rahmen des gewohnten staatlichen Schulsystems nicht schafften, sind vielfältig.

Sie reichen von der schwierigen Eingewöhnung als Zuwandererin oder Zuwanderer über Lernbeeinträchtigungen, dauerhafte psychische Erkrankungen und Behinderungen bis hin zu Suchterfahrungen. Wichtig: Wer die Prüfungskampagne beim BFH nicht auf Anhieb schafft, dem stehen im Grundsatz weitere Versuche offen.

Welche Chancen sich gerade in einer Zeit des Arbeitskräftemangels nach erfolgreichem Abschluss der Förderung ergeben, zeigen die Perspektiven der aktuellen Absolventinnen und Absolventen. „Alle haben entweder bereits einen Ausbildungsplatz oder streben den nächsten Schulabschluss an“, erklärt Conny Lieb.

Mehrere Träger finanzieren die Prüfungskampagnen des BFH. Investiert werden Mittel der Arbeitsagentur, des Jobcenters Waldeck-Frankenberg, des Landkreises und Gelder aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF). Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem gesamten Landkreis werden gefördert. Infos über die Prüfungskampagnen gibt es beim BFH. Kontakt: Maria Djambazov, 05631/9535171.